Der Anbau von Obst hat in der Landwirtschaft eine lange Tradition. Bereits vor 2.000 Jahren brachten die Römer den Obstanbau als Form der Kultivierung von Nutzpflanzen an den Niederrhein. Streuobstwiesen wie diese hier sind für Menschen und Tiere besonders wertvoll. Denn sie liefern nicht nur leckeres und gesundes Obst. Durch ihren Baumbestand dienen sie auch der Frischluftproduktion und binden das Treibhausgas Kohlendioxyd (CO2 ).
Auf dieser Obstbaumwiese sind die folgenden fünf alten, sehr seltenen Apfelsorten zuhause: die Rote Sternrenette, die wegen ihrer tief dunkelroten Schale früher als der klassische Weihnachtsapfel galt, die Sorte Jakob Lebel, welche sich hervorragend als Apfel für Kuchen und andere Backwaren eignet und der Dülmener Herbstrosenapfel, dessen Blüten sich sehr langsam öffnen und damit eine sehr wertvolle Pollen- und Nektarquelle für Insekten aller Arten darstellt.
Zudem wachsen hier die Goldparmäne, die schon in den Obstgärten des Mittelalters gewachsen ist und an deren Äste sehr haltbare Äpfel wachsen, die sich lange und gut lagern lassen und schließlich noch der Gelbe Edelapfel, der sich nicht nur sehr gut zum Kochen und Backen eignet, sondern auch von Diabetikern verzehrt werden kann.
Das dichte Wurzelwerk der Bäume verhindert zudem, dass das Grundwasser zu tief in den Boden sickert. Mit dem Nektar und den Pollen ihrer Blüten bieten sie Millionen von Insekten Futter und werden so zu einem wichtigen Rückzugsgebiet für unzählige, teils seltene Insektenarten. Nicht nur Bienen, Käfer und andere Insekten, auch viele Vögel und Pflanzen finden in unserer Streuobstwiese einen idealen Lebensraum.