Die immer schnellere Technisierung und zunehmende Digitalisierung des Alltags mit immer komplexer werdenden Lebensverhältnissen führen dazu, dass sich Menschen zunehmend überfordert und von sich selbst und der Natur entfremdet fühlen. Doch der Wunsch nach der Verbundenheit mit allem Lebendigen ist in der menschlichen Psyche seit Urzeiten fest verankert. Nicht von ungefähr. Denn Tiere nützten schon den Menschen in der Steinzeit nicht nur als Wirtschafts- und Arbeitstiere. Sie gaben auch Sicherheit, ermöglichten das Erleben von Gemeinsamkeit und erweckten in den Menschen allein durch ihre Anwesenheit die Ehrfurcht vor allem Lebendigen.
Viele wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Kontakt zu einem Tier positive gesundheitliche Wirkungen hat. So werden etwa beim Berühren und Streicheln eines Tierfells im menschlichen Gehirn bestimmte Hormone ausgeschüttet, die die Stimmungslage positiv beeinflussen. Sie bewirken zudem einen Abbau von Stress. Das führt dazu, dass Menschen beim Kontakt mit Tieren entspannen und zur Ruhe kommen können. Tiere leisten aber noch mehr: bei Kindern fördern sie die Lernbereitschaft und das soziale Miteinander. Menschen mit psychischen Erkrankungen finden bei ihnen Ruhe und Trost. Auch für Menschen auf der Suche nach Orientierung können sie im Alltag hilfreich sein.
Tiere nehmen Menschen so an, wie sie sind. Das macht die vierbeinigen und die gefiederten Bewohner nicht nur des Lühlerheims zu wertvollen „Mitarbeitern“ in der Tiergestützten Therapie und Pädagogik. Überall, wo es um das soziale Miteinander von Menschen geht, also in Kindergärten und Schulen, in Alten- und Pflegeeinrichtungen, aber auch in Krankenhäusern und sogar in Gefängnissen kommen Tiere zum Einsatz und leisten wertvolle therapeutische Arbeit.