Wird ein Bauernhof in der Art und Weise bewirtschaftet wie unserer, dann nennt man das einen „Biohof“. So darf sich aber nur ein Hof nennen, der sich streng an ganz bestimmte Vorschriften hält. Dazu gehört zum Beispiel, dass unsere Tiere nur dann Medikamente bekommen dürfen, wenn sie auch wirklich krank sind. Sogar das Stroh, welches unser Landwirt als Einstreu in den Ställen verwendet, wird auf unseren Feldern ohne chemischen Dünger und ohne Pflanzenschutzmittel angebaut. Auch für den Anbau von Obst oder Gemüse darf auf einem Biohof kein künstlicher Dünger verwendet werden. Unser Hof wird nach „Bioland“- Kriterien geführt und bewirtschaftet.
Auf einem Biohof sollen Tiere und Pflanzen so artgerecht und natürlich wie möglich leben und wachsen können. Das hat aber nichts mit der romantischen Vorstellung vieler Menschen vom beschaulichen Leben auf dem Land zu tun. Im Gegenteil – auch ein Biohof muss mit dem Verkauf seiner Tiere und Erzeugnisse Erträge erwirtschaften, mit denen Futter, Maschinen und Personal finanziert werden. Nicht zuletzt muss auch der Bauer den Lebensunterhalt für sich und seine Familie vom Hofeinkommen bestreiten können.
So wie die Tiere in der biblischen Geschichte in der Arche Noah vor der Sintflut gerettet wurden, so schützen Archehöfe heute seltene und in ihrem Bestand bedrohte Haus- und Nutztiere. Durch Haltung, intensive Pflege und Zucht selten gewordener Rassen wird versucht, diese vor dem Aussterben und völligen Verschwinden zu bewahren. Hier auf Hof Lühlerheide haben wir uns für die in ihrer Art sehr stark bedrohten Thüringer Waldziegen, Glanrinder und Schwäbisch Hällische Schweine entschieden. Auch unsere Therapietiere zählen zu den bedrohten Nutztierarten.
Alte Nutztierrassen geben nicht so viel Milch oder legen nicht so viele Eier wie die heutigen leistungsorientierten Rassen, die extra für die Milch- oder Eierproduktion gezüchtet werden. Die alten Rassen aber sind perfekt an die natürlichen Bedingungen ihrer Herkunftsgebiete angepasst. Sie kommen mit schlechtem Wetter, harten Böden oder einem kargen Futterangebot viel besser zurecht als ihre „Kollegen“ in den engen Ställen der modernen Intensivtierhaltung. Weil sie so gesund und robust sind, werden sie auf entlegenen Wiesen, die nicht mit Maschinen bearbeitet werden können, manchmal auch zur Landschaftspflege eingesetzt.